Mechanischer Aufbau

Auf den ersten Blick sieht ein Gondelspeicher relativ einfach aus: Ein grosses Gestell, eine Einlauf- und eine Auslaufseite und in der Mitte eine grosse Metallplatte mit Umlenkrädern, über die zwei Ketten mit angehängten Gondeln umlaufend die beiden Seiten des Speichers miteinander verbinden.

Die beiden Ketten, die auf der linken und rechten Längsseite entlang des Speichers verlaufen und zwischen denen die Gondeln befestigt sind, bewegen die Gondeln in einem Dauerkreislauf vom Einlauf zum Auslauf und zurück. Und das müssen die beiden Ketten absolut synchron und gleichmässig tun, um undefinierte Betriebszustände zu vermeiden. Die Kettenlänge hat dabei einen entscheidenden Einfluss auf die erreichbare Kapazität des Speichers und kann für jede der Ketten weit über 50 Meter betragen.

Systemische Entkoppelung

Am Einlauf und am Auslauf sitzt jeweils ein grosser Motor, der die Ketten unabhängig von dem anderen Motor ansteuern kann. Somit können Ein- und Auslaufseite unabhängig voneinander auf die jeweils dort vorliegenden Betriebszustände reagieren. Ausserdem kann dadurch eine Seite angehalten werden, während die andere ganz normal ihren Dienst verrichtet. Somit schafft ein Gondelspeicher eine systemische Entkoppelung des vor- und nachgeschalteten Linienabschnitts.

Bau möglichst in die Höhe

Die Metallplatte mit den Umlenkrädern – der sogenannte Shuttle – hat einen grossen Einfluss auf die Bauform eines Gondelspeichers und seine Kosten. Je nach Anzahl der Kettenumschlingungen wird von einem Duplexshuttle (2 Umlenkräder) oder Triplexshuttle (3 Umlenkräder) gesprochen.

Aus wirtschaftlichen Gründen wird ein Gondelspeicher möglichst in die Höhe gebaut, um auf die gewünschte Speicherkapazität zu kommen. Dann kann ein einzelner Duplex- oder Triplexshuttle verwendet werden. Ist dies aufgrund der baulichen Gegebenheiten vor Ort nicht möglich, müssen bei einem flacheren Speicher zwei Duplex- oder sogar zwei Triplexshuttle eingebaut werden, um die benötigte Kettenlänge zu erreichen. Mehr als zwei Shuttles sind technisch möglich und von ICS Mechanical bereits realisiert. Die Komplexität innerhalb eines Speichersystems erhöht sich dadurch allerdings deutlich.

Gondeldesign

Grundsätzlich bewegen sich die Gondeln in einer Endlosschleife durch den Speicher. Jede Gondel ist dabei aus mehreren Tablaren oder Fachböden aufgebaut, die Ihre Produkte aufnehmen. Typische Gondeln verfügen über 4 Tablare.

Aus hygienischen Gründen und für eine erhöhte Lebensdauer verzichten wir auf jeglichen Kunststoff oder Beschichtungen bei unseren Gondeln. Typischerweise sind unsere Gondeln komplett aus Edelstahl aufgebaut.

Ein- und Ausspeichern

Das Einspeichern kann über ein Beschickungsband erfolgen, das die Produkte nahezu kontaktlos auf die Tablare befördert, oder über einen Zuführschieber. Jedes Tablar nimmt dabei genau eine Produktreihe auf. Das Ausspeichern erfolgt dann stets über einen Abgabeschieber, der die Produkte schonend aus der Gondel heraus und auf ein Abgabeband schiebt.

Es gilt das First-In / First-Out Prinzip (FIFO), wodurch sichergestellt wird, dass die zuerst eingelagerten Produkte auch zuerst wieder entladen werden. Somit wird die Verweildauer der Produkte im Speicher möglichst gering gehalten und ein negativer Einfluss auf die Qualität der Produkte kann speziell in der Lebensmittelbranche ausgeschlossen werden. Bei besonders sensiblen Produkten besteht optional die Möglichkeit sogar eine Klimatisierung in den Speicher zu integrieren.

Arbeitsprinzip

Der Shuttle ist das mechanische Herzstück der Speichersystematik. Er trennt den Gondelspeicher vertikal in einen befüllten Teil und in einen Leerbereich, wobei sich diese Grenze in Abhängigkeit des Betriebszustands des Speichers verschiebt. Je nach Auslegung und Projekterfordernissen befindet sich der mit Ihren Produkten befüllte Bereich oberhalb oder unterhalb des Shuttles und zwar zwischen der Einlaufseite und der Abgabe.

Im Normalbetrieb arbeiten beide Seiten in etwa mit der gleichen Geschwindigkeit, so dass der Speicher im reinen Durchlaufbetrieb arbeitet, ohne seine Speicherfunktion zu nutzen. Der Shuttle bewegt sich nur wenig und verbleibt in einer sehr konstanten vertikalen Position.

Verändert sich jetzt auf einer Seite die Arbeitsgeschwindigkeit durch neu auftretende Systemzustände, verschiebt sich der Shuttle vertikal und verändert dadurch das Verhältnis zwischen befüllten Gondeln auf ihrem Weg zur Speicherabgabe und den leeren Gondeln auf dem Rückweg zur Einlaufseite. Wird der Anteil der befüllten Gondeln im Vergleich zu den leeren erhöht, so wird eingespeichert. Umgekehrt wird der Speicher geleert, wenn sich das Verhältnis zugunsten der leeren Gondeln verschiebt.

Steuerungsarchitektur

Neben der qualitativ hochwertigen mechanischen Auslegung eines Gondelspeichers ist für einen High-Performance-Speicher eine intelligente Softwarearchitektur entscheidend. Die Ansteuerung ist nicht nur der Schlüssel für eine hohe Ein- und Ausspeicherleistung, sie ist auch ganz entscheidend für einen möglichst ruhigen und schwingungsarmen Kettenbetrieb. Der minimiert einerseits unerwünschte Effekte auf die Lage der Produkte in den Gondeln und erhöht andererseits die Standzeit der verbauten Komponenten. Speziell auf diesem Gebiet unterscheidet sich die Qualität der verschiedenen Anbieter weltweit.

Wir sind für Sie da!

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam die Systemeffizienz Ihrer Produktion zu erhöhen. Unser Expertenteam steht Ihnen gerne für Ihre Anliegen zur Verfügung.